… wir sind die Seinen

Sedan några veckor följer jag ett slags brevroman på nätet. Två röster talar med varandra, en svensk och en schweizisk. De talar om det dagliga, om konsten, litteraturen, livet, resor, om sig själva, om sina föreställningar om varandra.

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De rör sig i ett slags vaga cirklar, ibland liksom snuddar de vid varandra, ibland blir avstånden tydligare. Kronologin svävar, datumen följer en egensinnig ordning, som ger en känsla av tidlöshet eller ett djärvt tidsöverskridande. Är det en kärleksroman? Är det en tänkares dubbla dagbok? Behöver jag veta detta? Nej. Kanske är det ett samtal mellan två själar. Detta är vägen dit. Språket i texterna är tyska.

Här är ett litet brevutdrag som i lätt ton mediterar utifrån en Medearelief på Basler Antikenmuseum:

Tragische Heldinnen sind bleich..

medea…Und das beste daran ist, dass tragische Heldinnen wirklich bleich sind. Man könnte darüber einen geistreichen Essay schreiben. Kannst du dir Jeanne d’Arc mollig und mit roten Wangen vorstellen? Nie im Leben! Oder Medea, die nun wirklich eine sehr tragische Gestalt ist. Es gibt im Basler Antikenmuseum einen spätrömischen Sarkophag, wo die tragische Medea auf einer Seite im Halbrelief dargestellt wird. Die ganze tragische Geschichte, wie sie ihre Nebenbuhlerin durch vergiftete Kleider hinrichtet und wie sie schliesslich in einem göttlichen Gefährt entschwebt. Es ist das schönste Stück im ganzen Museum, und manchmal gehe ich am Sonntagmorgen dorthin, nur um dieses eine Stück anzuschauen. Es ist ein ganzes Reliefband, die Länge des Sarkophages, also in ein einziges Stück Stein gehauen. Und wenn du links zu lesen beginnst, dann ist zuerst die Hochzeit Iasons mit Gauke, der Tochter des Königs von Korinth zu sehen. Medea schickt der Nebenbuhlerin ein mit Zaubermitteln vergiftetes Gewand, das beim Anziehen in Flammen aufgeht, so das Gauke und Iason, der ihr zu Hilfe eilt, verbrennen. Um die Rache an dem ungetreuen Gatten zu vollenden, tötet sie auch ihre beiden Kinder, bevor sie auf ihrem von Drachen gezogenen Wagen entflieht.

Och här är ett annat – tidigare eller senare – om Bruegels Babels torn:

250px-towerofbabel2Der Turm Bruegels ist schon ein Renaissance-Turm, gross und die Welt sprengend. Eine wahre Attacke gegen Gott, gotteslästerlich, wie die Aufklärung auch, in ihren letzten Konsequenzen. Die mittelalterlichen Türme der Gotik sind dagegen bescheiden und brav, sehr menschlich und subaltern, runde Türmchen meist, die den Anschein des endlosen gottergebenen Zerfalls haben. Sie sehen in unseren modernen Augen ziemlich romantisch aus. Die Türme der Renaissance dagegen sind wie Capes Canaverals, hybride Installationen, die die Welt aus den Angeln zu werfen gedenken. Eigentlich sind sie skandalös. Aber schön! Ich liebe das Bild sehr, denn es gibt den Eindruck einer göttlichen Übersicht. Vom Himmel schauen wir hinunter auf diese Welt (dieser Gesichtspunkt ist vielleicht noch mittelalterlich und traditionell). So muss die Sache für den lieben Gott ausgesehen haben, als der Montag morgens das Fenster öffnete, um sein Bettzeug zu durchlüften und sein Nachthemd auszuschütteln. Wahrscheinlich ist er ziemlich heftig erschrocken, eine solchen Backsteinhaufen vor seinem Schlafzimmerfenster vorzufinden. „Skandalös", muss er in den langen Bart gemurmelt haben, und irritiert nach Petrus geleutet haben. Die babylonische Sprachverwirrung kann man durchaus als Rache Gottes gegen die menschliche Hybris verstehen. Aus Sicht des Allmächtigen ist wirklich nicht einzusehen, warum die kleinen Dinger, die Menschen, jetzt plötzlich in den Himmel klettern sollten?

Sitt vackra namn har ”brevromanen” hämtat ur den här Rilke-dikten:

Schlußstück

Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten im Leben meinen,
wagt er zu weinen
mitten in uns.

En kommentar till “… wir sind die Seinen”

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